Drei landschaftliche Höhepunkte von ausserordentlicher Schönheit bieten sich im südlichsten Teil Südamerikas, dort, wo der Süden wieder zum Norden wird.
Obwohl Patagonien fast am anderen Ende der Welt liegt, gibt es zahlreiche Schweizer, mit denen wir dort zusammenarbeiten. So zum Beispiel mit Hoteliers beim Vulkan Osorno, die seit Generationen in dieser Gegend leben. Und auch im Torres del Paine-Nationalpark, wo seit Jarhzehnten eine Schweizerin unsere Touren organisiert.
Nicht umsonst wird das Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien die chilenische bzw. argentinische Schweiz genannt. Mit seinen lieblichen Seen, ausgedehnten Wäldern und Schneebergen könnte dieses Gebiet in den Anden wirklich mit der Schweiz verwechselt werden. Zwei Dinge sind jedoch von der Schweiz verschieden: Erstens ist dieses Gebiet beinahe unbewohnt, zweitens sind da noch die Vulkane. Sie unternehmen eine Wanderung am Fusse des imposantesten dieser Vulkane, dem Osorno. Bei ausgedehnten Wanderungen entlang schöner Seeufer betrübt Sie höchstens der Gedanke an die privatisierten Seeufer in der Schweiz.
Die Reise führt Sie ins rauhe und windgepeitschte Patagonien, wo sich das Torres-del-Paine-Massiv mit grosser Mächtigkeit unmittelbar aus der Ebene auftürmt. Mit seinen bizarren Formen und eigenartigen Farben ist dieses Massiv wohl eines der eindrücklichsten Gebirge der Welt. An den Flanken der Berge entdecken Sie das Guanaco, das hier wild lebende Lama, und über Ihnen kreist vielleicht der Kondor, dessen Flügelspannweite bis zu drei Meter erreichen kann.
Sie reisen als Abschluss nach Feuerland und nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt, wo Sie kleine Ausflüge und Wanderungen im Tierra del Fuego-Nationalpark unternehmen werden.
“Diese Völker bekleiden sich mit der Haut eines Tieres. Mit derselben Haut bedecken sie auch ihre Hütten, die sie einmal hier und einmal dort aufstellen, denn diese Indianer sind nicht sesshaft. Ihre Hauptnahrungsmittel sind rohes Fleisch und süsse Wurzeln.
Die Haare tragen diese Wilden wie die Mönche, in Form eines Heiligenscheines, nur dass sie sie nicht so kurz schneiden. Rund um den Kopf werden die Haare von einer baumwollenen Schnur zusammengehalten. Diese Schnur dient den Eingeborenen auch zur Aufbewahrung der Pfeile, wenn sie sich auf die Jagd begeben. Unser Kapitän gab diesem Volk wegen seiner grossen Füsse den Namen Patagonier.
Auf unserer Weiterfahrt in südlicher Richtung sichteten wir am 21. Oktober unter 52 Grad südlicher Breite ein Vorgebirge, das wir Cabo de las 11 000 Virgines nannten, weil dieser Tag ihnen gewidmet war.
Die ganze Schiffsmannschaft war so sicher, dass die hinter diesem Vorgebirge liegende Bucht keinen Ausweg nach Westen besitze, dass es niemandem ausser dem Kapitän eingefallen wäre, einen solchen zu suchen.
Das ganze Geschwader fuhr in die Meeresstrasse hinein. Hier wurden wir – im Südosten und im Südwesten – zweier Öffnungen oder Kanäle gewahr. Ein Boot wurde zur Küste geschickt, um diese rauhe und kalte Gegend zu erkunden. Unsere Matrosen fanden in der Nähe des Strandes eine Grabstätte mit mehr als zweihundert Gräbern und eine grosse Menge von Knochen toter Fische, was auf heftige und zahlreiche Stürme schliessen liess. Im Süden der Meerenge erblickten wir des Nachts viele Feuer, die den Kapitän veranlassten, dem Lande den Namen Tierra de los Fuegos (Feuerland) zu geben.